Digital Analytics/30. April 2024 -Aktualisiert am 2. Mai 2024/4 Min. Lesezeit

Einfach erklärt: Einführung in serverseitiges Tracking

In der Welt des digitalen Marketings und der Webanalyse ist Tracking ein unverzichtbares Instrument, um das Verhalten der Nutzer und Nutzerinnen auf Websites zu verstehen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Das serverseitige Tracking ist eine alternative Methode zum traditionellen clientseitigen Tracking im Bereich digitales Marketing und Webanalyse. Beim serverseitigen Tracking werden die Daten nicht im Browser des Users, sondern auf dem Server gesammelt.

Was ist serverseitiges Tracking?

Serverseitiges Tracking ist eine Methode zur Erfassung von Nutzerdaten auf einer Website, die direkt auf dem Webserver stattfindet. Im Gegensatz zum herkömmlichen clientseitigen Tracking, bei dem die Daten direkt vom Browser des Webseitenbesuchers erfasst werden, zeichnet das serverseitige Tracking die Interaktionen und Aktivitäten auf dem Server selbst auf.

Unterschied zwischen client- und serverseitigen Tracking

Clientseitiges Tagging

Beim clientseitigen Tagging befindet sich ein einzelner Container auf der Website oder in der App. Dieser Container enthält alle Tags, Trigger, Variablen und den zugehörigen Code, der zur Messung von Nutzerinteraktionen verwendet wird. Wenn ein User eine Seite besucht, wird der Container aktiviert und lädt die entsprechenden Tags. Wird eine Aktion ausgeführt, die einen Tag auslöst, werden die Ereignisdaten in ein oder mehreren HTTP-Anfragen vom Browser oder Gerät an Marketing-Automatisierungsplattformen oder Analyseanbieter gesendet.

Außerdem wird eine Menge Skripting auf der Seite ausgeführt. Darüber hinaus ist clientseitiges Tracking an den Browser des Users gebunden und kann durch Cookie-Blocker oder andere Einstellungen beeinträchtigt werden.

Serverseitiges Tagging

Beim serverseitigen Tracking sendet ein Pixel oder Tag Daten an den Webserver (oder einen anderen Servertyp). Der Webserver übergibt diese Daten dann an die Marketing-Automatisierungsplattformen oder Analyseanbieter.

Vorteile von serveseitigen Tracking

Reduzierung Code auf dem Client:
Serverseitiges Tagging verringert die Ausführung von Code auf dem Client (z. B. Browser oder App). Dies verbessert die Leistung der Website und der App, da weniger Ressourcen auf dem Client-Gerät benötigt werden.

Überprüfung und Anpassung eingehender Anfragen:
Serverseitiges Tagging ermöglicht es, eingehende Anfragen zu überprüfen und zu modifizieren. Dies ist besonders nützlich, um Datenschutzanforderungen zu erfüllen und unerwünschte Anfragen zu filtern.

Validierung und Normalisierung von Daten:
Durch serverseitiges Tagging können Daten validiert und normalisiert werden. Dies verbessert die Datenqualität, da inkonsistente oder ungültige Daten korrigiert werden können.

Implementierung und Herausforderungen

Beim serverseitigen Tagging werden zwei Container verwendet: ein Web-Container auf der Website oder Anwendung und ein Server-Container in einer Cloud-Umgebung. Der Web-Container enthält nur die Tags, die für die Überwachung und den Versand von Informationen über Nutzerinteraktionen und das Generieren von Ereignissen als HTTP-Anfragen erforderlich sind. Dieser Container befindet sich auf der Website oder in der App.

Der Server-Container empfängt alle HTTP-Anfragen des Web-Containers und ermöglicht das Einrichten von Verarbeitungsregeln, bevor die Daten an Google-Produkte oder Drittanbieter-Endpunkte gesendet werden.

Die Implementierung der serverseitigen Nachverfolgung bringt zwar viele Vorteile mit sich, birgt jedoch auch Herausforderungen. Eine solche Herausforderung besteht in der Komplexität der Implementierung, vor allem bei der Integration mit verschiedenen Systemen und Plattformen. Außerdem müssen Unternehmen die Kosten für den Betrieb eines eigenen Servers berücksichtigen.

Ein weiterer Aspekt ist der Datenschutz und die Compliance. Die Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen der serverseitigen Nachverfolgung kann datenschutzrechtliche Bedenken aufwerfen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass das Tracking den geltenden Datenschutzbestimmungen entspricht und die Privatsphäre der Nutzer und Nutzerinnen gewahrt bleibt.

Fazit

Serverseitiges Tracking bietet eine alternative bzw. ergänzende Methode zum Erfassen von Tracking-Daten, die bestimmte Vorteile gegenüber traditionellem clientseitigem Tracking bietet. Durch die Verringerung von Datenschutzbedenken, die Verbesserung der Genauigkeit und die Erhöhung der Skalierbarkeit kann serverseitiges Tracking für viele Unternehmen eine attraktive Option sein. Dies ermöglicht eine höhere Qualität und Genauigkeit der Daten. Die Privatsphäre der User bleibt dabei gewahrt. Insgesamt bietet serverseitiges Tracking eine effektive Möglichkeit, Nutzerdaten zu sammeln, ohne auf Cookies angewiesen zu sein und die Privatsphäre zu wahren. Es ist eine vielversprechende Alternative für Website-Betreiber, um weiterhin relevante Daten zu erhalten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass serverseitiges Tracking nicht ohne Herausforderungen ist und sorgfältig geplant und implementiert werden muss, um effektiv zu sein.