Conversion Rate Optimization/29. Juli 2025 -Aktualisiert am 3. September 2025/5 Min. Lesezeit

Testing auf Mobile & Desktop: Besonderheiten und Best Practices

Im digitalen Zeitalter ist die Optimierung von Websites und Apps für verschiedene Endgeräte von zentraler Bedeutung. Das Nutzerverhalten sowie die technischen Anforderungen unterscheiden sich dabei deutlich zwischen Desktop und mobilen Geräten. Um aussagekräftige Ergebnisse aus A/B-Tests zu gewinnen, müssen diese Unterschiede gezielt berücksichtigt werden. Dieser Beitrag beleuchtet die Besonderheiten des Testings auf Mobile und Desktop und zeigt, wie Teststrategien gezielt an die jeweiligen Geräte angepasst werden können.

Warum ist das spezifische Testing auf Mobile und Desktop so wichtig?

  • Unterschiedliche Nutzungskontexte:
    Desktop- Nutzer befinden sich häufig in einer Arbeits- oder Rechercheumgebung, während Mobile-Nutzer oft unterwegs oder in kurzen Zeitfenstern surfen.
  • Gerätespezifische Herausforderungen:
    • Kleinere Bildschirme auf mobilen Geräten erfordern andere Layouts und Funktionen.
    • Desktop-Nutzer erwarten umfangreichere Funktionen und detaillierte Inhalte.
  • Traffic-Verteilung:
    In vielen Branchen dominiert der Mobile-Traffic. Tests, die nur auf Desktop basieren, liefern daher oft ein verzerrtes Bild.

Mobile vs. Desktop: Wichtige Unterschiede im Testing

1. Layout und Design
  • Mobile:
    • Der Fokus liegt auf einem minimalistischen Design, das schnell erfasst werden kann.
    • Wichtige Elemente wie Call-to-Actions (CTA) müssen prominent und leicht anklickbar sein.
    • Bilder und Texte müssen responsive und auf die Bildschirmgröße optimiert sein.
  • Desktop:
    • Mehr Platz ermöglicht komplexere Layouts und mehr Inhalte.
    • CTAs können subtiler positioniert werden, da Nutzer in der Regel mehr Zeit für die Navigation haben.

2. Interaktionen und Navigation
  • Mobile:
    • Touchscreen-Gesten wie Wischen und Tippen spielen eine zentrale Rolle.
    • Nutzer erwarten eine intuitive und schnelle Navigation, z. B. durch Hamburger-Menüs oder Gestensteuerung.
  • Desktop:
    • Die Nutzung erfolgt hauptsächlich über Maus und Tastatur.
    • Dropdown-Menüs und Hover-Effekte sind übliche Elemente.

3. Ladezeiten und Performance
  • Mobile:
    • Mobile Nutzer sind besonders sensibel gegenüber Ladezeiten, da sie oft unterwegs sind und schwächere Internetverbindungen nutzen.
    • Eine Verzögerung von nur einer Sekunde kann die Absprungrate erheblich erhöhen.
  • Desktop:
    • Nutzer haben oft eine stabilere Internetverbindung und sind bei minimalen Ladeverzögerungen toleranter.

4. Conversion-Rate-Verhalten
  • Mobile:
    • Nutzer informieren sich häufig über Produkte, schließen den Kauf jedoch später auf einem Desktop ab („Cross-Device Journey“).
    • Mobile Conversions sind oft von vereinfachten Prozessen wie One-Click-Käufen abhängig.
  • Desktop:
    • Nutzer nehmen sich mehr Zeit für den Kaufprozess und sind offener für Upsell- oder Cross-Selling-Angebote.

Best Practices für das Testing auf Mobile und Desktop

1. Gerätespezifische Testziele definieren
  • Mobile:
    • Steigerung der Klickrate auf mobile CTAs.
    • Reduzierung der Absprungrate durch schnellere Ladezeiten.
    • Optimierung der Menüführung für kleinere Bildschirme.
  • Desktop:
    • Erhöhung der Conversion-Rate durch detailliertere Produktbeschreibungen.
    • Verbesserung der Nutzererfahrung durch klar strukturierte Seitenlayouts.

2. Responsive Design im Test berücksichtigen
  • Darstellung von Elementen wie Buttons, Texten und Bildern gezielt auf unterschiedlichen Bildschirmgrößen testen, um Usability und Designkonsistenz sicherzustellen.
  • Tools wie BrowserStack oder Responsinator nutzen, um die Darstellung auf verschiedenen Endgeräten realitätsnah zu simulieren und potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.

3. Separate Tests für Mobile und Desktop durchführen (oder separat auswerten)
  • Warum?
    • Ein Design, das auf dem Desktop gut funktioniert, kann auf dem Smartphone zu einer schlechten Nutzererfahrung führen – und umgekehrt.
    • Getrennte Tests ermöglichen spezifischere Optimierungen.
  • Segmentierungen in A/B-Testing-Tools wie AB Tasty oder Varify verwenden, um Mobile- und Desktop-Nutzer gezielt zu unterscheiden.So lassen sich gerätespezifische Erkenntnisse gewinnen und Tests präzise auf die jeweilige Nutzergruppe ausrichten.

4. Optimierung der Ladezeiten priorisieren
  • Mobile: Dateigrößen von Bildern minimieren, um Ladezeiten zu reduzieren. Accelerated Mobile Pages (AMP) nutzen, um die Performance weiter zu verbessern.
  • Desktop: Sicherstellen, dass Videos und interaktive Inhalte schnell geladen werden, um ein flüssiges Nutzererlebnis zu gewährleisten.

5. Kontext berücksichtigen
  • Tests können zu unterschiedlichen Tageszeiten durchgeführt werden, um verschiedene Nutzungsgewohnheiten und deren Einfluss auf das Nutzerverhalten zu berücksichtigen:
    • Mobile: Morgen- und Abendstunden, wenn Nutzer unterwegs oder zu Hause sind.
    • Desktop: Bürozeiten, wenn Nutzer am Schreibtisch sitzen.

6. Heatmaps und Nutzeraufzeichnungen analysieren
  • Heatmaps zeigen, wo Nutzer klicken, wischen oder scrollen.
  • Tools wie Hotjar oder Crazy Egg können eingesetzt werden, um Unterschiede im Nutzerverhalten zwischen Mobile und Desktop zu analysieren.

Erfolgreiche Beispiele für Mobile- und Desktop-Testing

  1. Mobile:Ein Online-Shop testete die Platzierung des „In den Warenkorb“-Buttons. Ergebnis: Ein zentral platzierter Button auf mobilen Geräten führte zu einer 25 % höheren Klickrate.
  2. Desktop:Eine SaaS-Website testete verschiedene Layouts für ihre Preisübersicht. Ein tabellarisches Design mit mehr Details erzielte eine um 15 % höhere Conversion-Rate.
  3. Cross-Device:Ein Reiseanbieter testete ein vereinfachtes Buchungsformular für mobile Nutzer. Das Ergebnis: Mobile Conversions stiegen um 30 %. Gleichzeitig blieben die Buchungszahlen auf Desktop-Geräten stabil, weil die Nutzerdaten plattformübergreifend synchronisiert wurden.

Fazit: Maßgeschneidertes Testing auf Mobile und Desktop für mehr Erfolg

Mobile und Desktop unterscheiden sich deutlich im Nutzerverhalten und den technischen Anforderungen, weshalb ein gerätespezifischer Ansatz im A/B-Testing unerlässlich ist. Die jeweiligen Besonderheiten bieten die Möglichkeit, für jede Zielgruppe ein optimales Erlebnis zu schaffen. Durch eine strategische Herangehensweise an das Testing auf beiden Plattformen lässt sich die Performance der Website nachhaltig verbessern und das Nutzererlebnis gezielt optimieren.

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