Wachstum in Zeiten hoher Marketingkosten und Marktunsicherheiten

Das Marketingbudget ist höher als je zuvor, aber es scheint weniger Kunden anzuziehen. Gleichzeitig stoßen Unternehmen an die Grenzen ihrer IT-Kapazitäten, wenn es darum geht, ihr Produkt kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln. In diesem Artikel möchten wir beleuchten, wie einige der größten und erfolgreichsten Unternehmen mit solchen Herausforderungen umgehen.

Bereits 2017 hat Andrew Chen in seinem Essay "Wachstum wird durch intensive Konkurrenz, Konsolidierung und Sättigung schwierig" auf Probleme hingewiesen, die nachhaltiges Wachstum für Unternehmen erschweren. Obwohl er sich in erster Linie auf die mobile App-Branche konzentrierte, lassen sich ähnliche Trends auch im Bereich des Web beobachten:

1. Konsolidierung der mobilen Plattform: Große und mächtige Plattformen entwickeln ihre eigenen Produkte in allen möglichen Branchen, nutzen ihr Fachwissen und ihre Ressourcen, um Marktanteile von etablierten Unternehmen zu gewinnen. Es wird sehr viel schwieriger, mit Unternehmen wie Alphabet, Amazon oder Meta in ihrem jeweiligen Bereich zu konkurrieren.
2. Wettbewerb auf bezahlten Kanälen: Die Kosten für das Nutzerwachstum über bezahlte Werbekanäle steigen aufgrund des intensiven Wettbewerbs ständig an. Um (weiter) zu wachsen, treiben gut finanzierte Unternehmen die Preise in die Höhe.
3. Banner-Blindheit und niedrige Klickraten: Nutzer werden immer geschickter darin, Werbung zu umgehen, was die Kosten für die Kundenakquise weiter erhöht.
4. Überlegenes Tooling der Wettbewerber: Die Verfügbarkeit von Tools wie Google Analytics, Contentsquare und A/B-Testing-Plattformen verschafft Wettbewerbern einen Vorteil, da sie ihre Nutzerbasis besser verstehen können, ohne hohe Anfangsinvestitionen tätigen zu müssen.
5. Schnellere Konkurrenten: Sogar größere Unternehmen haben ihr Innovationstempo erhöht und übernehmen erfolgreiche Strategien von anderen.
6. Marktsättigung: Die Marktsättigung erreicht ein nie dagewesenes Niveau. Kunden haben mehr Alternativen zur Auswahl, und es ist schwieriger geworden, sie an sich zu binden.

Nun stehen Unternehmen, die nachhaltiges Wachstum anstreben, vor noch größeren Herausforderungen. Globale Krisen zwingen sie dazu, Kosten zu reduzieren und effizienter zu arbeiten. Einfach mehr Geld auszugeben, ist heute keine Lösung mehr.

Zusätzlich zu diesen externen Druckfaktoren stehen Unternehmen internen Herausforderungen gegenüber, die ihr Wachstum bremsen. Diese Herausforderungen lassen sich wie folgt beschreiben:Mangelnde Transparenz bei Entscheidungen: Oftmals werden undurchsichtige Prozesse angewendet, bei denen Entscheidungen von oben nach unten getroffen werden, möglicherweise beeinflusst von persönlichen Egos oder internem Wettbewerb. Dabei wird oft vergessen, wie Kunden von neuen Features profitieren sollen.

1. Mangelnde Transparenz bei Entscheidungen: Oftmals werden undurchsichtige Prozesse angewendet, bei denen Entscheidungen von oben nach unten getroffen werden, möglicherweise beeinflusst von persönlichen Egos oder internem Wettbewerb. Dabei wird oft vergessen, wie Kunden von neuen Features profitieren sollen.
2. Fehlende Nachbetrachtung nach erfolglosen Features: Wenn ein neues Feature nicht erfolgreich ist oder von Kunden negativ wahrgenommen wird, fehlt oft die Reflexion und die Möglichkeit zur Verbesserung.
3. Silo-Denken und mangelnde Zusammenarbeit: Teams konzentrieren sich auf ihre eigenen Aufgaben, ohne die Gesamterfahrung der Kunden im Blick zu haben. Die Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen ist oft unzureichend.
4. Risikoaverse Kultur: Unternehmen vermeiden es, durch Experimente wichtige Kennzahlen zu beeinflussen, und scheuen sich davor, Fehler zuzugeben.
5. Unzureichende Metriken: Entweder sind die Metriken zu allgemein oder zu detailliert. Oftmals fehlt der Blick auf die entscheidende Leitmetrik.
6. Ressourcenverschwendung: Es werden Ressourcen für die Entwicklung von Produkten aufgewendet, die für Kunden irrelevant sind.

Angesichts dieser Herausforderungen haben sich im Laufe der Zeit einige Trends herauskristallisiert, die Unternehmen dabei helfen, besser mit diesen Problemen umzugehen:

1. ROI-Priorisierung: Unternehmen versuchen, genau zu verstehen, wie viel sie ausgeben müssen, um einen Euro an jährlichem wiederkehrenden Umsatz zu erzielen. Dies ermöglicht es, die effizient zu wachsen.
2. Reduzierung der Marketingausgaben: Unternehmen sollten ihre Marketingbudgets überprüfen und ineffiziente Kanäle eliminieren, während sie organische Wachstumsquellen wie SEO und virales Marketing stärker nutzen.
3. Kundenbindung und -gewinnung: Statt nur auf Neukundenakquise zu setzen, sollten Unternehmen auch darauf achten, bestehende Kunden besser zu binden und ihren Lebenswert zu steigern.
4. Produktorientiertes Wachstum: Erfolgreiche Unternehmen setzen verstärkt auf produktorientierte Wachstumsstrategien, die ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse, kontinuierliches Testen und eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen beinhalten.

In unserem nächsten Beitrag zum Thema Grwoth erfahrt ihr mehr darüber, wie die oben genannten Schritte praktisch umgesetzt werden können.